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In the age of global business intercultural insensitivity is not only foolish it is expensive.

Craig Storti
 

















 

Arabien für Manager

Islam - so nah, so fremd: Arabien für Manager

Wer in arabischen Ländern arbeitet, der sollte Zeit und Geduld mitbringen. Ein Vertrag wird nicht einfach auf die Schnelle geschlossen und nicht mit irgendwem. Wenn die Geschäfts-
partner zum Meeting eine halbe Stunde Verspätung haben, sollte man sich nicht wundern.

Die erste Regel lautet also, dass man nicht erwarten kann, dass die Geschäfte einfach laufen wie in Deutschland: Sachlich relativ schnell. Man muss sich viel Zeit nehmen, um eine persönliche Beziehung zu den Geschäftspartnern aufzubauen.

Persönliche Beziehungen aufbauen ist wichtig ...

... aber bitte nicht mit der Ehefrau des Geschäftspartners, denn die ist absolut tabu. Beim ersten Treffen also nicht gleich mit ausgestreckter Hand auf sie zustürmen, sondern abwarten, wie sie sich verhält. Reicht sie nicht von allein die Hand, dann genügt zur Begrüßung ein Lächeln mit Kopfnicken. Und ist sie einmal nicht mit dabei, dann sollte ein deutscher Geschäftsmann lieber keine Fragen stellen, wie zum Beispiel "Hallo Abdallah, wie geht es deiner Frau?" Sehr wohl aber kann man fragen, wie es der Familie geht. Denn Familie ist etwas wichtiges in den arabisch-islamischen Ländern. Erzählen Sie deshalb ruhig von ihrer eigenen Familie – oder noch besser: Nehmen sie gleich alle mit. „Wenn man als Familie ankommt, in der arabisch-islamischen Welt, dann ist das ein großer Pluspunkt. Weil Kinder werden nicht als Störfaktor oder als Armutsfaktor wahrgenommen wie leider hier in Deutschland, sondern Kinder sind Reichtum, sind etwas Wunderbares. Und deshalb: Je mehr, desto besser", erklärt Zeina Matar, eine gebürtige Libanesin, die deutsche Unternehmer berät, welche geschäftlich im Orient unterwegs sind.

Frauen haben es nicht so schwer

Was viele Deutsche erstaunt: Frauen haben es nicht so schwer, wie oft behauptet wird. Eine deutsche Geschäftsfrau kann genauso akzeptiert und ernst genommen werden wie ein Mann. Vorausgesetzt sie hält sich an einige Spielregeln: Dezente Kleidung, keine Spaghettiträger, kein Minirock, Beine nicht zu oft übereinanderschlagen und vor allem sollte das ganze Benehmen deutlich zeigen: "ich bin hier um Geschäfte zu machen, ich verlange Respekt und ich verhalte mich auch so". Das bedeutet zum Beispiel, dass Frau abends keine Einladungen annehmen sollte. Zumindest nicht, wenn sie alleine ist, denn das könnte vom Geschäftspartner falsch interpretiert werden.

Im Großen und Ganzen aber gilt:

Wenn man dem Partner das Gefühl vermittelt, dass man ihn ernst nimmt und seine Kultur respektiert, dann sind kleine Fehler nicht so schlimm, sagt Zeina Matar. Und sie sagt auch, dass Araber Humor haben, und mit dem kann man sehr viel erreichen, denn lachen ist in jedem Fall ein Türöffner.

Stephanie Dötzer, © SWR 2007
Der SWR ist Mitglied der ARD

SWR1 Podcast Arabien für Manager   

Touristen locken - der Nordschwarzwald setzt auf arabisches Klientel

Pforzheim - Am 10.12.2008 veranstaltete die IHK Nordschwarzwald eine Informationsveranstaltung unter dem Titel "Von den arabischen Golfstaaten ins Musterländle". Baden-Württemberger Hoteliers und Touristiker erfuhren, was arabische Gäste an Deutschland besonders schätzen und wie man diese Kunden für sich gewinnt.

In ihrem Vortrag betonte Frau Dr. Matar die Bedeutung interkultureller Kompetenz für den erfolgreichen Umgang mit arabischen Gästen und gab dazu einige praktische Hinweise.

Heiner Kunold berichtete in der Sendung "Alles was wichtig ist" auf SWR4 Baden Radio vom 10.12.2008.

Ein Fenster für einen anderen Blick

Stuttgart, 16.08.2008. Für ihren Beitrag Nafidha li-ru’ya ukhra (Ein Fenster für einen anderen Blick) in Thaqafa wa-mujtama’ (Kultur und Gesellschaft) berichtete Ruba Anabtawi von der Deutschen Welle über das Seminar "Successfully Living & Working In Germany and in Islamic Countries" am 12. - 14. August 2008 am IFA in Stuttgart und sprach mit Dr. Zeina Matar.

Frau Matar aüßerte ihre Zufriedenheit über die offene, positive Atmosphäre des Seminars, die Toleranz und gegenseitigem Respekt der Teilnehmern und Teilnehmerinnen. Sie sagte, dass trotz Schwierigkeiten und Stolpersteinen, das Seminar beispielhaft Deutsche und Muslime zusammengebracht hat. Annäherungen können nur schrittweise geschehen, und jeder Schritt verkleinert die Unterschiede zwischen ihnen.